mein Auslandssemester

Wintersemester 2013/14 in den USA (Wisconsin, Menomonie, Stout).

An der University of Wisconsin Stout lernte ich, was es heißt in einem System zu studieren, indem die Studenten mehr Kunden als Schüler sind. Die Umgangsweise ist dementsprechend eine ganz Andere.

Dort schaute ich noch einmal in die Grundlehre hinein und stellte überrascht fest, dass die Amerikaner wohl sehr kreativ und frei an die Sache gehen. Es wird mit verschiedensten Materialien gezeichnet. Ich entwickelte nach anfänglicher Skeptsis meinen eigenen Zeichenstil und hatte eine Menge Spaß dabei die Medien Kohle und Pastell auszutesten. Gerne können Sie sich in der Gallerie einen Ausschnitt meiner, in Amerika entstandenen Arbeiten, ansehen.

In einem Metall Grundkurs entwarf ich meine Projekte Beltbuckle (Gürtelschnalle), Ring und Scoop (Behälter). Eine besondere Herausforderung, wenn man zuvor noch nie etwas im Bereich Metallgestaltung gemacht hat. Fachbegriffe lernte ich also gleich auf englisch. Die Professorin führte die Studenten sehr zielgerichtet, fordernd, aber dennoch behütet und sicher ans Ziel. Anders als in Deutschland wird dort größerer Wert auf Pünktlichkeit insbesondere der Abgabefristen sowie auf die regelmäßige Anwesenheit gelegt, was sich auch in der Arbeitsweise wiederspiegelt.

Im Bereich Industrial Design wird an der University of Wisconsin Stout oberste Priorität auf die Handskizze gelegt. Das zeigt sich in der Art der Aufgaben, die vergeben werden. Sind es bei uns in Deutschland ein paar erste Ideen zum Projektthema in einer Woche, werden dort innerhalb von 2 Tagen ca. 20 gute Skizzen erwartet. Allerdings beginnen Sie sehr viel später, als wir in Deutschland, mit den digitalen Werkzeugen wie Solidworks.

Außerhalb der Vorlesungen ist Stout ein sehr aufgeweckter Ort, der zu 90% aus der Universität besteht. Sie ist wie eine eigene kleine Stadt. Man bekommt alles was man braucht, von Kleidung über Lebensmittel bis hin zu Freizeitaktivitäten wie Sport oder Billiard. Auf dem Campus verteilt finden sich die Studentenwohnheime. Dadurch bildet sich eine gute Gemeinschaft bei den Studenten, in die man als Exchangestudent auch sehr gerne aufgenommen wird.

Das Auslandssemester hat mir in einigen Dingen die Augen geöffnet, ich habe gute Freunde gefunden und andere Ansprüche kennengelernt.